Montag, 5. Mai 2014

[Rezension] ''Das Lied von Eis und Feuer - Die Herren von Winterfell'' - George R. R. Martin

Bevor ich mit der Rezension anfange, möchte ich erklären, dass dies keine gewöhnliche Rezension sein wird. Ich habe mit Henni von Zuendegelesen eine kleine eigene Leserunde gemacht. Damit das Ganze einfacher wird und ich mir alles besser merken konnte, habe ich es so gemacht, dass ich pro Abschnitt etwas geschrieben habe. Zusätzlich habe ich noch kurze Sätze von Henni hinzugefügt, damit man parallel lesen kann, wie unterschiedlich und gleich unsere Meinungen waren.




Verlag: Blanvalet

Originaltitel: A Game of Thrones Teil 1

Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2010

Seiten: 545

Preis: 15,00 €


''Kann ein Mensch tapfer sein, auch wenn er sich fürchtet?'', hörte er seine eigene Stimme fragen, leise und in weiter Ferne.
Und die Stimme seines Vaters antwortete ihm. ''Das ist der einzige Moment, in dem er tapfer sein kann.''
Seite 208


Inhalt:
Eddard Stark, der Herr von Winterfell, wird an den Hof seines Königs gerufen, um diesem als Berater und Vertrauter zur Seite zu stehen. Doch Intriganten, Meuchler und skrupellose Adlige scharen sich um den Thron, deren Einflüsterungen der schwache König nichts entgegenzusetzen hat. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umringt sieht, steht sein Sohn, der zukünftige Herrscher des Nordens, einer uralten finsteren Macht gegenüber. Die Zukunft des Reiches hängt von den Herren von Winterfell ab!

Meinung:
Abschnitt 1 - Seiten 1-75
Zuerst hatte ich anfängliche Schwierigkeiten mit dem komplexen Schreibstil, der logischerweise nicht der heutigen Zeit entspricht. Obwohl der Prolog ziemlich wichtig ist, fand ich ihn irgendwie langatmig. Beim ersten Kapitel hatte ich leider ebenfalls meine Schwierigkeiten, in die Geschichte rein zu finden. Und so zog sich das bis Seite 75  weiter.
Was mir allerdings sehr gut gefällt, sind die verschiedenen Sichtweisen, wobei die vielen Charaktere am Anfang sehr irreführend sind.
Henni fand den Prolog sehr interessant und angenehm lang. Auch er musste sich erstmal an die altertümliche Sprache gewöhnen. Er findet den eingebauten Humor sehr gelungen und konnte sich bereits mit Lord Eddard Stark und Tyrion Lennister anfreunden.

Abschnitt 2 - Seiten 76-151
Dieser Abschnitt hat mir schon viel besser gefallen. Ich habe mich langsam zurecht gefunden und konnte mich schon mit ein paar Charakteren anfreunden. Zum Beispiel mit Jon Snow, Tyrion Lennister und Arya Stark. Alle drei haben für mich was mitleiderregendes an sich, jedoch kommen alle drei ganz tough rüber.
Was mir an George R. R. Martins Stil so gefällt, ist dass er die die Situationen, auch die ganz schlimmen, einfach heraus schreibt und kein Blatt vor den Mund nimmt. Daenery Targarayens Sicht hat bei mir für einen Überraschungsmoment gesorgt.
Henni konnte einen guten Überblick über das Leben einzelner Häuser gewinnen, dazu gehören auch die einzelnen Personen. Auch ihm gefällt, dass der Autor nicht so zimperlich in manchen Situationen ist. Er konnte Arya Stark, Jon Snow und Daenery Targarayen für sich gewinnen.

Abschnitt 3 - Seiten 152-223
Auch in diesem Abschnitt lässt Geroge R. R. Martin keine Gelegenheit aus, grausame Taten bis ins kleinste Detail zu beschreiben. In diesem Abschnitt habe ich keine Probleme gehabt, der Geschichte zu folgen und ist einfach von vorne bis hinten spannend und sorgt für kleine Überraschungen. Hier konnte ich Lord Eddard Stark vollends für mich gewinnen und hege einen Kroll gegen Sansa Stark und Joffrey Lennister.
Für Henni war dieser Abschnitt sehr emotional und aufwühlend. Besonders die schnellen Entscheidungen und die großen Ereignisse sind dafür verantwortlich. Er kann definitiv schon sagen, welche Charaktere er mag und welche nicht. George R. R. Martin hat ein gutes Feingefühl für Details und sorgt dafür, dass die Spannung durchgehend vorhanden ist.

Abschnitt 4 - Seiten 224 - 300
Es sind die kleinen Einzelheiten, die diese Geschichte für mich spannend und absolut genial machen. Anders als manch andere Autoren, schafft George R. R. Martin es, die Geschichte mit kleinen ausdrucksstarken Details, die Spannung immer immens hoch zu halten. Dieser Abschnitt besitzt viel wichtige Mitteilungen und zeigt mir wieder, wem man vertrauen und leiden kann und wem nicht.
Henni ist von den Charakteren überwältigt. Keiner ist zu oberflächlich, jeder hat eine gewisse Tiefe. Mittlerweile kann er zuordnen, wer wer ist. Eigentlich hat er nichts auszusetzen, nur dass ihm ein paar Szenen zu schnell von der Bühne gehen. So ein richtiges Problem ist es aber nicht.

Abschnitt 5 - Seiten 301-370
Dieser Abschnitt hat mich am Anfang sehr berührt. Im laufe des Lesens kommt Licht ins alte Dunkel, allerdings bleibt es nicht lange hell. Dies sorgt zusätzlich für immense Spannung, da man einfach nur Lust auf mehr bekommt. Da es langsam zu Ende geht, bin ich ein bisschen sentimental geworden, da es nicht enden sollte.
Henni fand diesen Abschnitt sehr familiär und geheimnisvoll. Vieles hat sich für ihn erklärt, aber gleichzeitig sind neue Fragen aufgekommen. Er ist schon sehr auf den nächsten Abschnitt gewesen.

Abschnitt 6 - Seiten 371-455
Dieser Abschnitt ist ein wichtiger Teil der Geschichte. Die ganzen Gespräche, die Gefahren, jedes einzelne Detail, all das führt dazu, dass man immer aufmerksamer wird. Dieser Abschnitt ist einfach fesselnd und spannend.
Für Henni ist dieser Abschnitt sehr nervenaufreibend und weiß nicht, was er von halten soll. Jedes Detail, jeder Schritt nach vorne, jedes Wort erschien ihm wichtig und dadurch wurde er immer aufmerksamer.

Abschnitt 7 - Seiten 456-545
Der letzte Abschnitt hat mir sehr gut gefallen. Die Spannung hat einfach kein Ende gefunden und es ist noch so viel passiert. Die Seiten sind immer weniger geworden und ich persönlich finde das Ende ziemlich mies und beneide die Menschen, die das Buch auf englisch lesen, denn die können sofort weiterlesen.
Für Henni war der letzte Abschnitt sehr fesselnd. Die Spannung ließ nicht nach und er hat sich immer mehr rein gesteigert. Egal was passiert, es kommen immer mehr Fragen aus. Die Seiten wurden immer weniger und man selbst stand vor einem tiefen Abgrund. Empfehlenswert wäre es, wenn man den zweiten Band direkt bei sich hat, anders wird das Warten eine Qual.

Fazit:
Mit ''Das Lied von Eis und Feuer - Die Herren von Winterfell'' ist George R. R. Martin ein großartiger Auftakt einer Fantasysaga gelungen. Eigentlich ist das so gar nicht mein Genre, aber dennochh habe ich mich nach anfänglichen Schwierigkeiten rein gefunden und die ganze Geschichte konnte mich total fesseln. Wunderbar sind die Bücher für alle Fantasy Fans, aber auch für diejenigen, die was komplett neues ausprobieren wollen und kein Problem damit haben, dass es etwas komplexer wird.



Henni findet den ersten Band sehr gut durchdacht und überlegt. Der Autor überlässt nichts dem Zufall und scheut sich nicht davor, überraschende Wendungen mit ein zu bauen. Er empfiehlt das Buch allen Mittelalter- und Fantasy Fans. Er freut sich sehr auf die nächsten Bände und hofft, dass George R. R. Martin noch ein paar mehr schreibt.







Mein Dank geht an den Blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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